Yamaha PSR-E463
300 EuroPros
- große Auswahl an Klangfarben
- umfangreiche Funktionen
- Groove Funktion
- Sampling Möglichkeiten
- Preis-/Leistungsverhältnis
Cons
- kein integriertes Lernsystem
- nicht alle Klangfarben brauchbar
- neue Funktionen noch ausbaufähig
- zu identische Features mit Vorgängermodell
Bei Nachfolgermodellen erwartet man immer ein gewisses Etwas: das können neue Features sein, bessere Klangfarben, optimierte Funktionen. Auf den ersten Blick sieht das Yamaha PSR-E463 fast genauso aus wie das PSR-453, das vor ein paar Jahren zur Top-Empfehlung auf einsteiger-keyboard.de gekürt wurde. Kommt nun mit diesem Instrument eine echte Empfehlung oder erwartet dem User an sich nichts Neues? Interessant sind die technischen Daten auf jeden Fall und es ist auch ein gewagter Schritt, gerade im Einsteiger-Bereich auf das bewährte Yamaha Education Suite Lernsystem zu verzichten. Doch die Lernfunktionen waren beim Vorgänger ohnehin nicht im starken Fokus. Dafür rücken nun die Technik und die Klangqualität mit den Features in den stärkeren Fokus. Das Yamaha Keyboard habe ich für euch ausgetestet.
Yamaha PSR-E463 – allgemeine Infos zum Keyboard
Was mir beim Vorgänger sehr gut gefallen hatte, war diese schlichte Eleganz, die das Auge nicht mit allzu vielen Infos überforderte. Sollten Anfänger ein Upgrade wagen und in die Welt der Klangvariationen, Samplings und Styles bewegen wollen, wäre das Yamaha PSR-E463 für knapp 300 Euro fast schon ein Schnäppchen.
Erster optischer Eindruck
Der Vergleich zwischen Yamaha PSR-453 und dem Nachfolgermodell PSR-463 müsste mit der Lupe vorgenommen werden. Neben dem fehlenden Y.E.S Button sieht das Keyboard fast identisch aus wie der Vorgänger. Drehregler und Pitch Bend Rad sind der gleichen Stelle und auch die Buttons scheinen unverändert zu sein! Doch beim genaueren Hinblick bei den technischen Optionen werden wird an einigen Stellen die neuen Funktionen ersichtlich, auf die im späteren Verlauf eingegangen wird. Das Keyboard macht aus optischer Sicht nach wie vor einen hervorragenden Eindruck. Zwar ist das Keyboard mit einem Plastikgehäuse umhüllt. Doch es wirkt nie billig verarbeitet und die durchsichtige Umhüllung.
Displaybeleuchtung – positiver Eindruck
Das Display macht auch bei diesem Modell einen guten Eindruck und leuchtet beim Einschalten auch schön auf. Die einzelnen Features, Notenzeilen und Zeichen sind auch lesbar. Allerdings habe ich auch bei diesem Modell den Eindruck, dass der Platz nicht ausreichend eingenommen wurde. Denn hier hätte man das Display ruhig größer machen können. Stattdessen müsste man beim Blick auf Display sich dem Bildschirm sich eher nähern, um die Einstellungen im Detail (vor allem die beleuchteten Features) ansehen zu können. Nichtsdestotrotz finde ich die Ausarbeitung der Bildschirmanzeige insgesamt gut gelungen!
Tastenbelegung und Strukturierung – schön geordnet
Als Anfänger braucht man am Anfang mit der Vielzahl an Funktionen beim Keyboard eine gewisse Eingewöhnungszeit. Doch hier kommt der Spieler auch schnell rein, da die wichtigsten Funktionen nicht zusammengewürfelt irgendwo auf dem Keyboard sind, sondern sie folgen einer logischen Struktur. Die Tasten sind sehr angenehm zu bedienen, auch wenn sie hin und wieder ein wenig plastikartig wirken. Doch wenn sich Yamaha an die Qualität der Vorgängermodelle orientiert, dann hat man es hier mit einer guten Qualität zu tun, mit denen Spieler über Jahre Spaß haben können.
Technik des Yamaha PSR-E463 – großer Umfang an Optionen
Das Yamaha Keyboard bietet 61 anschlagsdynamische Tasten mit einem Umfang von 758 Klangfarben und einer 48-fachen Polyphonie sowie 235 Begleit-Styles Das entspricht schon fast den Daten des Vorgängers, der bei diesem Umfang damals auch ordentlich punkten konnte. Klangtechnisch ist das Keyboard mit 2x6W Verstärkern ausgestattet, die die volle Performance der Klänge und Musikstücke auf wunderbare Weise wiedergeben. Auch in der Ausstattung hervorzuheben sind die DSP Effekte (DSP=Digitaler Signalprozess). Damit erhaltet ihr die Möglichkeit, den Klang zu verbessern. Das Pitch Bend Rad auf der linken Seite wird zur Anpassung des Tastentons in Echtzeit genutzt und kommt auch als willkommene Option wieder zur Geltung. Und auch die Drehregler im Bereich Live Control dürfen hier nicht fehlen.
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Die wichtigsten technischen Features stelle ich hier mal kurz vor:
Groove Creator Funktion für den perfekten Entertainer Auftritt
Anstelle der DJ Patterns rücken in diesem Modell die Groove Creator Funktion in den Vordergrund. Das sind vorgefertigte Rhythmus-Patterns aus verschiedenen Musikstilen wie House und Techno wiedergeben. Dafür gibt es 35 Grooves, mit denen ihr die Stimmung auf den Höhepunkt setzt. Und es ist auch recht simpel zu bedienen: mit dem Drehrad lassen sich die Grooves auswählen. Das ist viel praktischer als die ganze Zeit an den Knöpfen zu drücken und so könnt ihr auch spontan den passenden Sound finden. Die Tonspuren können zudem im Track Control Bereich ein- und ausgeblendet. So können beispielsweise Trommelbeats oder Klavierspiel mit der rechten Hand beim Klangspiel deaktiviert werden. Zusätzlich mit der Echtzeit-Steuerung der DSP Effekte lassen sich so großartige Musikstücke als DJ zelebrieren.
Soundklänge mit den Drehreglern einstellen
Für experimentierfreudige Spieler könnten die Drehregler auf der linken Seite sehr interessant sein. Diese werden dafür genutzt, um die Klänge in verschiedenen Formen anzupassen. Durch mehrmaliges Drücken der Knob Taste lassen sich Kombinationen aus den Funktionen (DSP, Reverb) und dem Ziel (z.B. Main Voice, Dual Voice) einstellen. Die Klänge können hier mit den Drehreglern noch mal einen Touch an Klangfarbe erhalten. Mit den Drehregern sind Parametereinstellungen verknüpft, die hier natürlich nicht im Detail beschrieben werden sollten. Interessant sind die vielfältigen Einstellungen aber allemal.
Quick Sampling – Sounds von externen Audiogerät integrieren
Ein interessantes Feature bietet das Yamaha PSR-E463 mit der Quick-Sampling Funktion. Mit der Sampling Funktionen könnt ihr kurze Songausschnitte über die AUX-IN Buchse von externen Geräten wie Smartphone oder PC aufnehmen. Diese Samples lassen sich auf verschiedene Weise nutzen, u.a. als Wiedergabeschleife oder etwa als rhythmisches Klangelement. Die Samples lassen sich hier in verschiedene Typen unterteilen:
- Normal: Tonhöhe variiert je nach gespielter Note.
- Loop: Das Sample wird in einer Schleife wiedergegeben. Der Sample Bereich ist auf dem Keyboard hier auf der rechten Seite.
- One-Shoot: Das Sample wird einmalig wiedergeben.
Die Option mit dem Sampling ist eine echte Neuerung gegenüber dem Vorgängermodell und ein willkommenes Feature für ein Einsteiger-Keyboard, auch wenn die technischen Möglichkeiten im Vergleich zu typischen Sampling Synthesizern noch ein wenig eingeschränkt sind. Aber für den Sampling-Einstieg ist das auf jeden Fall sehr interessant.
Weitere interessante Features
Sie sind mehr oder weniger fast schon Standardfunktionen bei höherwertigen Keyboards. Dazu gehören:
- Grand Piano Flügel Voice
- Dual Voice, damit zwei Voices gleichzeitig erklingen
- Split Voice für verschiedene Instrumentalklänge für die linke und rechte Hand
- Metronom Funktion mit Anpassung des Tempos
- Hinzufügen von Harmony-, Tremolo und Echoeffekten
- Registrierungsspeicher für bis zu 32 Einstellungen
Keyboard Anschlüsse
Die Anschlüsse hinten entsprechen mittlerweile dem Standard der Yamaha Keyboardreihe im Einstiegsbereich: Neben dem 12V Netzwerkanschluss habt Ihr die Möglichkeit, mit USB to Device sowie mit USB to Host Anschlüssen (hier Kabel vom Typ AB mit Maximallänge von 3 Metern bitte verwenden) eine Verbindung zu externen Geräten herzustellen. Über den AUX-IN Anschluss könnt Ihr Audio-Player mit dem Instrument anschließen. Über den Phones/Output Anschluss könnt ihr eure Kopfhörer anschließen und natürlich ist der Anschluss für den Sustain Pedal auch eine willkommene Sache.
Warum das Keyboard für Anfänger geeignet ist
Ein wenig Wehmut kommt schon auf, wenn man die weggelassene Lesson Funktion mit den Yamaha Education Suite Optionen beim Yamaha PSR-E463 sieht. Aber auch bei diesem Modell werden die Lerneffekte natürlich nicht außer Acht gelassen und dafür hat das Keyboard im Hinblick auf seine Qualität einige beachtliche Features, die nicht nur fortgeschrittene Spieler anlocken. Einige Lerneffekte möchte ich euch aber bei diesem Modell aufzeigen:
- Noten lernen ist angesagt! Ihr habt integrierte Songs auf dem Keyboard und könnt über die MIDI Files weitere Wunsch-Songs integrieren. Lerneffekte geben sich hier beispielsweise durch das Zusammenspiel von Zuhören und eigenem Spiel der Songs. Ob ihr die richtigen Tasten gespielt habt, ist auf dem Keyboard Display ersichtlich. So kann das eigene Spiel mit dem gespielten Song verglichen werden. Beim Yamaha PSR-E463 gibt es die Möglichkeit, Song-Passage mit der A-B Wiederholungsfunktion abzuspielen. So lassen sich Startpunkt und Endpunkt der Passage festlegen und auch das Tempo kann variiert werden.
- Das Keyboard ist klangtechnisch einwandfrei und bietet eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten. Nutzt ruhig die Lernmöglichkeiten von Apps wie Flowkey, Music2me oder Skoove, um euch in die praktische Umsetzung der Musiktheorie einzuarbeiten. Auch ohne integrierte Lernsysteme sind Lerneffekte hier durch Integration anderer Systeme sehr gut möglich.
- Kostenfaktor: überraschend war es ein wenig schon, dass zum Zeitpunkt des Tests das Nachfolgermodell günstiger war als der Vorgänger. Von daher finde ich den Preis bei der Vielzahl an Möglichkeiten in Ordnung. Für Einsteiger, die auch gerne in Richtung Entertainment und DJ-ing ein ordentliches Gerät suchen, wäre das Yamaha PSR-463 eine großartige Empfehlung.
Fazit Yamaha PSR-463
Ein sehr prachtvolles Keyboard mit einer Vielzahl an Funktionsmöglichkeiten. Die Groove Funktion sowie die Sampling Möglichkeiten sind willkommene Abwechslungen und sorgen für viel Fun. In dieser Preisklasse erhaltet Ihr ein Keyboard mit einer breiten Fülle an Instrumentalklängen, Styles, Grooves und interessanten Effekten. Die Neuerungen sind zwar interessant. Doch wer bereits das Yamaha PSR-453 besitzt, wird allerdings keinen deutlich höheren Mehrwert erfahren, da die meisten Funktionen nahezu identisch sind. Für Neu-Einsteiger ist das Modell aber eine echte Empfehlung.