Alesis Recital Digitalpiano im Test

Alesis Recital Digitalpiano von der Seite

Alesis Recital Digitalpiano

ab 255 Euro
7.8

Technik

7.7/10

Funktionsumfang

7.0/10

Bedienung

8.0/10

Lerneffekt

7.9/10

Preis/Leistung

8.4/10

Pros

  • 88 Tasten
  • Einstiegsmodell für Digitalpiano-Fans
  • halbgewichtete Noten
  • gut durchdachte Konstruktion

Cons

  • eher für Anfänger und Einsteiger gedacht
  • Keyboard-Klangqualität
  • geringe Klangvariation

Ihr sucht ein günstiges Einsteiger E-Piano für unter 400 Euro? Eventuell wäre ein Modell von Alesis für euch interessant. Kann ein Digitalpiano wie das Alesis Recital, das nicht aus dem Haus Yamaha oder Casio stammt, hier im Test sich gegenüber Vorzeigemodellen durchsetzen und sogar Bestnoten erhalten. Die Voraussetzungen sind hierfür gegeben. 

Denn kein Einsteiger Digitalpiano im Preissegment zwischen 200 und 300 Euro bot bislang 88 gut verarbeitete Tasten bei angemessener Klangfarbe. Bei den meisten Einsteiger Keyboards in den Testberichten merkt man trotz der guten Klangqualität die künstlich erzeugte Klangerzeugung deutlich an.

Das Alesis Recital Digitalpiano tickt erwartungsgemäß auch ein wenig anders als ein Klavier mit Hammermechanik. Dementsprechend hat es anders als die Yamaha Casio Modelle mit den Lernsystemen auch nicht den großen Funktionsumfang. Aber manchmal ist weniger mehr und gespannt war ich in diesem Test auf den Härtetest mit dem Klang! 

Zunächst einmal: Zu diesem Preis findet man aktuell kein besseres Digitalpiano auf dem Markt. Es ist mir auch wichtig, neben den klassischen Keyboards mit Begleitautomatik und einer Vielzahl von Klangfarben verschiedener Instrumente, die Vorzüge eines Digitalpianos hervorzuheben. Diese liegen insbesondere in der Klangqualität, die dem Spielen auf einem echten Klavier sehr nahe kommt.

Alesis Recital Digitalpiano – allgemeine Infos

Erster optischer Eindruck : minimalistisch und prachtvoll zugleich

Alesis Recital Digitalpiano Tasten
Als Keyboard-Spieler wird einem schnell bewusst, auf welche Vorzüge man beim Spielen auf so einem Digitalpiano verzichten wird. Und das lässt sich schnell festellen, wenn man sich den Funktionsumfang das erste Mal ansieht. Doch das Alesis Modell will hier damit nicht protzen, zigtausend Funktionen zu integrieren, sondern setzt seinen Fokus, wie man es bei bisherigen Digitalpianos in dieser Preisklasse gewohnt ist., auf das Spielen. 

Der erste optische Eindruck: schlicht, aber strukturiert aufgebaut und wirklich nur das Allernötigste beschränkt, ohne aber dabei die Vorteile dieser Art von Instrumentenart zu vernachlässigen.

Die dominierenden Farben sind Schwarz und Weiß und die dunklen Knöpfen leuchten im Blauton, der nicht zu aufdringlich ist und die Bedienung der Funktionen noch erleichtern wird. Wenn Ihr mehrere Knöpfe gleichzeitig drückt, leuchten die Tasten dementsprechend. Es ist auf diese Weise sehr übersichtlich und strukturiert aufgebaut. Schön gelungen ist auch der Notenständer! 

Etwas schwerere Zusatzgeräte wie Tablets oder iPads können die Spieler auf der Ablage ablegen, ohne dass die Geräte bei zu enthusiastischem Spiel durchrutschen. Die Tastverarbeitung ist solide: neben glänzen weißen Tasten sind auch mattierten schwarzen Tasten sehr schön verarbeitet und liegen gut auf der Hand. Das Piano-Feeling beim Auflegen der Hände kommt auch beim Alesis Recital Modell wieder auf! 

Technik des Alesis Recital Digtalpianos allgemein

Das Alesis Recital Digitalpiano besteht aus 88 halbgewichteten Tasten mit einstellbarer Druckempfindlichkeit. Diese lässt sich über Tastkombinationen auf dem Instrument einstellen, die man in der Bedienungsanleitung herauslesen kann. Auf diese Weise kann die Berührungsempfindlichkeit über die geeignete Stärke herausfinden. Anders als beim Yamaha P-45b wird allerdings nicht mit den sogenannten Graded Hammer Standards gearbeitet, wonach die tieferen Töne schwerer gespielt werden als die höheren. 

Aber das macht nichts aus! Der Ton spielt die Musik und der ist wirklich wunderbar gelungen, wobei ich die Reverb-Funktion nur sehr ungern ausschalte, um den nachhallenden Klang nicht zu vermissen.
Vom tiefsten Ton bis zum höchsten habe ich mal die einzelnen Noten in der Klavierversion durchgespielt und die 20 Watt Lautsprecher leisten gute Arbeit.
5 Voices sind im Alesis Recital Digitalpiano integriert: neben dem Piano-Klang sind es Electric Piano, Orgelklang, Synth & Bass, die dem Spielen eine neue Klangfarbe verpassen und natürlich ist es kein Vergleich mit den hier getesteten Keyboards, die über 400 Instrumentalklänge integrieren.

 Aber der Fokus liegt hier natürlich nicht auf dem breiten Umfang an Klangfarben, sondern an das Spielgefühl eines echten Klaviers. Dafür wurden auf die elektronischen Vorzüge nicht verzichtet, die hier umfangreicher sind, als es den Anschein hat. Auf technischer Ebene sind folgende Optionen möglich.

Die technischen Optionen des Digitalpianos

  • Im Layer-Modus können die Voices übereinander geschichtet werden Dafür drückt ihr die erste obere Voice-Taste gedrückt und anschließend die zweite Voice Taste, die dann als untere Voice dargestellt wird. So lassen sich Piano-Klänge und Orgelklänge miteinander wunderbar kombinieren.
  • Der Split-Modus ist ebenfalls gut gelungen: die Intrumentalklängen lassen sich nicht nur für die rechte und linke Hand festlegen. Man die übereinander geschichteten Voices, z.B. Piano und Bassklang auf der rechten Seite, mit dem Split Modus verknüpfen.
  • Mit den beiden gleichzeitig gedrückten Tasten „Metronome“ und „Lesson“ erhaltet ihr Zugang zu einer breiten Variation an Funktion, die über die Tasten auf den Instrumenten aktiviert werden. Darunter gehören u.a. das Einstellen des MIDI-Kanals, die Einstellung der Berührungsempfindlichkeit, die Änderung der Transposition (z.B. Gesamtstimmung bis zu einer Oktave nach oben transponieren).
  • Metronom: mit einem konstanten Rhythmus können sich Spieler an den Grundschlägen orientieren, um ein Feingefühl für das Spielen zu entwickeln. Das Tempo reicht dabei von 30-280 Schlägen pro Minute und wird über die Tasten eingestellt.
  • Sehr schöne Ergänzung zum Alesis Recital Modell: ein Sustain Pedal lässt sich hier integrieren. Passend dazu kann die Pedalresonanz eingestellt werden. Mit dieser Funktion lässt sich der Nachhall der Noten durch ein Pedal erzeugen. Diese kann hier aktiviert werden.

Welche Einstellungen noch möglich sind, steht in der Bedienungsanleitung. Um die Tastenkombinationen für die Einstellungen nicht immer nachzugucken und auszudrucken, hätte man vielleicht ein kleines Display und weitere Funktionen als Knöpfe einbauen sollen wie es beim PSR-F50 in überschaubarer Weise auch gemacht wurde. Aber auf technischer Ebene ist das Instrument solide.

Anschlüsse

Simpel aufgebaut und mit den nötigsten Anschlüssen versehen. Neben einem Anschluss für den Stromstecker (DC 12V)  ist ein Kopfhöreranschluss (6,3mm) sowie RCA-Aux-Ausgänge für den Anschluss von Mixern, Verstärkern oder anderen Soundsystemen eingestellt. Ein Sustain Pedal kann der Spieler hier wie oben schon erwähnt ebenfalls einbauen und ist leider nicht im Sortiment enthalten. Eventuell wäre ein USB Anschluss vom Typ A, wie sie heute sehr üblich sind, willkommen gewesen.

Größe und Umfang

Prachtvoll, lang und angemessen in Umfang und Gewicht. Mit den Maßen 1283x291x87mm kann sich das Instrument sehen lassen. Mit 7,1 Kg ist das Alesis Modell aber überraschenderweise leichter als das Digitalpiano P-45B aus dem Hause Yamaha, was aber beim Schleppen natürlich von Vorteil ist.

Alesis Recital Digitalpiano für Anfänger und Einsteiger empfehlenswert?

Ich denke an die klassischen Klavierstunden, in der Neulinge und Beginner sich erstmal mit dem 1×1 der Notenwelt und den Theorien auseinandersetzen, bevor sie sich an ein Musikstück wagen. Und das Alesis Recital Digitalpiano distanziert sich von den bisherigen Lernsystemen mit ihren Displays, beleuchten Tasten, Ansagen zum Fingersatz und ständigen Feedbacksystemen. Und das kann als Möglichkeit angesehen werden, seinen Blick noch stärker auf das Erlernen von Noten zu legen.

Vorteile, die mit dem Instrument verbunden sind

  • Das Üben mit dem Klavierlehrer oder erfahreneren Spielern: eine zweite Person kann sich neben euch hinsetzen. Und macht Klavier lernen eigentlich nicht durch eine zweite Person so richtig Spaß? Mit der Lesson Funktionen lassen sich parallel zwei Bereiche zu gleichen Tonhöhen aktivieren. So kann beispielsweise der Lehrer dem Schüler beibringen, wie die Noten zu welchem Tempo gespielt werden. Dadurch erhält der Spieler die Möglichkeit, ständig Feedback zu verschiedenen Punkten wie Fingerhaltung, richtige Taste oder Rhythmus. Klavier oder Keyboard zu lernen braucht eine gewisse Zeit. Lieber langsam Schritt für Schritt die Noten lernen als zu hastig und schlampig.
  • Das Üben mit Lernsystemen aus dem Internet lässt sich hier wunderbar herstellen. Ihr könnt MIDI-Files auf den Rechner transferieren, Aufnahmen machen und eure Spielweise immer wieder anhören. Die technischen Möglichkeiten durch Verknüpfung mit mobilen Geräten macht es möglich! Ein tolles Willkommenspaket von Alesis. Ihr erhaltet mit dem Skoove Premium Account für 3 Monate Zugang zu den Premium Kursen und werdet Schritt für Schritt eingeführt.

Fazit: unschlagbar zu diesem Preis

Hervorragende Klangqualität auf dem Niveau eines Klaviers ist bei einem etwas günstigeren Digitalpiano natürlich nicht in auf diesem hohen Level zu erwarten. Doch das Alesis Digitalpiano macht seine Sache ganz gut. Der Klang wird gut erzeugt! Die Tastenverarbeitung ist solide, auch wenn in einigen Bereichen eine stärkere Gewichtung der Tasten nicht schlecht wäre. Und auch im Funktionsumfang bietet das Alesis Modell mehr Möglichkeiten als den Anschein erweckt. Insgesamt ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis im Bereich der Digitalpianos eine echte Empfehlung!

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